...hört gerade Uwe Wittstock zu

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Gestern war Uwe Wittstock zu Gast in Freiburg und stellte sein Buch "Marseille 1940" vor. Ein Ereignis, das ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte.

In der Buchhandlung zum Wetzstein gab Uwe Wittstock nicht nur Auskunft über seine Arbeit, sondern hielt auch einen ganz besonderen Vortrag, in dem er die Hintergründe der Zeit als auch der Menschen mit zahlreichen Details erhellte.

 

In seinem vorigen Buch "Februar 1933" wollte er vor allem darauf aufmerksam machen, wie schnell eine Demokratie in die Knie gezwungen werden könne. 1933 dauerte es 4 bis 6 Wochen.

 

Nach dem Schreiben bewegte ihn die Frage, wohin denn eigentlich die ganzen Intellektuellen und Künstler aus Deutschland geflohen waren, und fand als Fluchtort vor allem Frankreich, ein Land, in dem sich die Exilanten sicher wähnten, denn die Grande Nation besaß damals eine der stärksten und größten Armeen Europas. Dennoch ereignete sich, was unmöglich erschien, und die Wehrmacht überrollte Frankreich 1940 in nur 6 Wochen.

 

Aus diesem Grunde schreibt Wittstock in seinen Büchern auch stets aus der Perspektive der Zeitgenossen und blickt nicht als Historiker auf die Geschehnisse, der im Nachhinein zu Urteilen kommt, die Zeitgenossen noch nicht fällen konnten.

 

Der Blitzkrieg der Wehrmacht setzte eine Massenflucht von 8-10 Millionen Menschen in den Süden Frankreichs in Gang, eine Flucht, die tragische Schicksale und unendliche Dramen mit sich brachte. Von diesem Désastre und seinen Folgen, aber auch von Mut und Menschlichkeit erzählt "Marseille 1940" auf wirklich überragende Weise!

 

Im letzten Jahr lief ich mit dem Buch durch Marseille und fand einige Orte, wo Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Franz Werfel und besonders Varian Fry agierten.

 

Den Beitrag mit Fotos von den Stätten findet ihr nochmals hier.

 

Danke für den tollen Abend!

 

 

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Uwe Wittstock: Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur

erzählendes Sachbuch

Hardcover, 351 Seiten

C.H. Beck Verlag, 2024

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