...liest gerade "Keyserlings Geheimnis" von Klaus Modick

Er ist ein Dandy, ein Lebemann, ein Charmeur und Frauenmagnet. Er ist Dichter und Graf. Doch er birgt ein wohlgehütetes Geheimnis.

 

Im Sommer des Jahres 1901, Eduard von Keyserling ist gerade 46 Jahre alt, lässt dieser sich von Lovis Corinth malen. Für sein Schwabinger Umfeld - allesamt Künstler, Dichter, Maler, die ihre eigenen Marotten und Eitelkeiten aufweisen - gilt Keyserling als unbeschriebenes Blatt. Denn niemand weiß über die Jugendjahre des Grafen aus dem Baltikum Bescheid. Was verbirgt er nur?

 

Als Keyserling schließlich sein Porträt betrachtet, erschrickt er. Schonungslos steht er sich selbst gegenüber, blickt auf den beginnenden Verfall, die ersten Flecken der Syphillis, die sich auf seiner Haut abzeichnen. Er wirkt aussätzig, hässlich, morbide. Und dann geschieht es. Unverhofft steht er am Abend vor ihm: der Skandal seiner Jugendjahre.

 

Voller Witz und Ironie, aber auch mit einer deutlichen Prise Melancholie schreibt Klaus Modick über Keyserling, einen der wenigen impressionistischen Dichter Deutschlands. Die Beschreibungen sind poetisch und feinfühlig, wenngleich sie auch an manchen Stellen den Bogen etwas überspannen mögen. Dennoch eine klare Leseempfehlung!

 

 

Klaus Modick: Keyserlings Geheimnis

Roman

Gebunden, 240 Seiten

Köln: Kiepenheuer & Witsch 2018

 

Mehr Informationen und eine Leseprobe auf der Webseite des Verlags