...liest gerade "Dunkelgrün fast schwarz" von Mareike Fallwickl

Eine Geschichte über drei Jugendliche und eine Mutter, die in verschiedenen Abhängigkeiten zueinander stehen: Kontrolle, Manipulation, Zwang. Nach mehr als fünfzehn Jahren stehen sie sich wieder gegenüber und die Geheimnisse von damals werden ans Tageslicht gezerrt.

 

Auf vielen Blogs gehypt, habe ich dem Roman mit großer Spannung entgegengefiebert - und wurde schwer enttäuscht.

 

Zunächst: Das Besondere an dem Roman liegt in der Eigenschaft einer der Protagonisten. Moritz, ein schüchterner, zurüchhaltender, sensibler Junge ist Synästhet. Er verbindet Emotionen, Handlungen und Menschen mit verschiedenen Farben. Farben, die sich ihm aufdrängen, die ihn einnehmen. Eine schöne Idee - die leider im Roman viel zu nebensächlich behandelt wird und dadurch zu einer Randnote verkommt.

 

Der Rest ist leider nicht meins: eindimensionale Charaktere, die keinerlei Tiefe besitzen und über Jahrzehnte hinweg gleich agieren. Charaktere, die klare Eigenschaften zugeschrieben bekommen und diese den ganzen Roman über besetzen. Dialoge, die kaum Fett ansetzen und oft nur als Skelett ohne Fleisch daher kommen. Dazu Behauptungen, Behauptungen, Behauptungen; nichts wird gezeigt, alles nur erzählt. Schließlich mischen sich in den meist vorhersehbaren Plot auch einige seichte und abgedroschene Klischees und Stereotypen, die an Desperate Housewives und 50 Shades of Grey erinnern. Und am Ende wird alles alles gut.

 

Ich wollte den Roman wirklich mögen, weil ich Mareike Fallwickl als Bloggerin (Bücherwurmloch) sehr schätze, aber ich kann es nicht.
Für mich ist er leider eine große Enttäuschung.

 

 

Mareike Fallwickl: Dunkelgrün fast schwarz

Roman

Gebunden, 480 Seiten

Frankfurt: Frankfurter Verlagsanstalt 2018

 

Mehr Informationen und eine Leseprobe auf der Webseite des Verlags