...hört gerade Peter Stamm zu

Wow! Eine Lesung! So richtig oldschool, so richtig mit Publikum und einem Schriftsteller in 3D.

 

Ich habe zwar versucht, alle Zuhörer um mich herum per Rechtsklick stummzuschalten, wenn sie husteten oder nach Taschentüchern suchten, hat aber in dieser so unbekannten analogen Realtität nicht so richtig funktioniert. Es war dennoch eine großartige Erfahrung.

 

Diese Woche war nämlich Peter Stamm zu Gast in Freiburg. Der renommierte Schriftsteller, dessen Romane bislang in 39 (!) Sprachen übersetzt worden sind, stellte in der Buchhandlung Rombach seinen Neuling "Das Archiv der Gefühle" vor.

 

"Der Meister der Auslassungskunst" (nach Dennis Scheck) geht darin einer unerfüllten Liebe nach, die das Leben des namenlosen Erzählers von den 70er Jahren bis hinein in unsere Zeit prägt. Wie in seinen anderen Romanen verschwindet der Erzähler Stück für Stück hinter seinen Gedanken, geht auf in seinen Tagträumen und wird zunehmend unsichtbar. Beim Versuch, die Erinnerungen an seine erste Liebe zu archivieren, verschmelzen Realität und Einbildung, Erinnerung und Phantasie. Sie werden zu Geschichten, die er sich selbst erzählt.

 

Die Sehnsucht nach Liebe, ja geradezu die unerfüllte Liebe sowie das Spannungsverhältnis von erträumter und wirklicher Welt - es sind die großen Themen der Literatur, die Stamm hier aufwirft und in seiner ganz eigenen Prosa durchspielt.

 

Was für ein wunderbarer Auftakt in die kalte Jahreszeit, in der wieder Lesungen stattfinden...

 

Lesungen, Leute, LE-SUNG-EN !

 

 

 

Peter Stamm: Das Archiv der Gefühle

Roman

Hardcover, 192 Seiten

S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021