...hört gerade Colson Whitehead zu

Gestern war Colson Whitehead zu Gast in Köln. Mit der Professorin Sabine Sielke sprach er über seinen Roman "Underground Railroad".

 

Neben selbstgelesenen und von Marion Mainka aus der deutschen Übersetzung rezitierten Passagen wehrte sich Whitehead vor allem gegen die Anschuldigungen von fake news, die einige Kritiker ihm vorhalten. Romane seien eben nunmal keine Sachbücher und so habe er von seiner künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht und historische Ereignisse mit Fiktion gepaart. Im Verlauf des Abends kam die Rede natürlich auch auf Trump, die gespaltene USA sowie die Verbindungen zwischen Sklaverei und Holocaust.

 

Besonders einprägsam war aber seine Kapitalismuskritik, denn dieser sei nicht ohne Sklaverei zu haben. Erst durch die Sklaverei und dem damit verbundenen Gewinn aus dem Baumwoll-, Indigo- und Tabakhandel seien die USA zu der ökonomischen Weltmacht geworden, die sie heute sind.

 

Starke Worte eines starken Mannes.

 

Veranstaltet wurde der Abend vom Amerika Haus NRW und der Buchhandlung Klaus Bittner. Ein großes Dankeschön geht deswegen an sie!

 

 

 

Colson Whitehead: Underground Railroad

Roman, aus dem Englischen übersetzt von Nikolaus Stingl

Gebunden, 352 Seiten

München: Carl Hanser Verlag 2017